Die Türkei hat 2010 und 2011 zwei Jahre fulminanten Wachstums hinter sich. Nach einer Zunahme des BIP um real 9,0% im Vorjahr wird für 2011 eine Steigerung um 6% bis 8% prognostiziert. Im ersten Halbjahr wurde mit einem Plus von 10,2% ein geradezu chinesisches Resultat erzielt. Zum Jahresende dürfte sich die Konjunktur merklich abkühlen, nicht zuletzt durch die Entwicklungen in der EU, dem wichtigsten Wirtschaftspartner der Türkei.

Für die kommenden Jahre hofft die türkische Regierung auf eine Stabilisierung der Entwicklung. In ihrer mittelfristigen Planung für die Jahre 2012 bis 2014 prognostiziert sie Wachstumsraten von 4,0% für 2012 und jeweils 5,0% für die Folgejahre. Dabei wird weiterhin den Investitionen ein höheres Gewicht gegeben als den etwas langsamer zunehmenden Konsumausgaben.

Eine überdurchschnittliche Dynamik zeigten in den ersten sechs Monaten 2011 die Bereiche Handel mit einer realen Zunahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,2%, Bauwirtschaft mit 13,9%, Transport und Logistik mit 12,3% und Finanzdienstleistungen mit 11,7%. Auch das produzierende Gewerbe konnte mit einem Plus von 10,7% deutlich zulegen.

Auf der Ausgabenseite ist das 1. Halbjahr 2011 vor allem von einer Zunahme der Investitionen um 31% geprägt. Der private Konsum hat mit der allgemeinen Entwicklung Schritt gehalten und erhöhte sich um 10,8%. Geringer fiel das Ausgabenwachstum sowohl beim Konsum als auch bei den Investitionen der öffentlichen Hand aus. Hier sind die Bemühungen um einen soliden Haushalt spürbar.

Quelle: GTAI (Germany Trade & Invest) November 2011